Wie sinnvoll ist das Recycling von Mode?

Trends kommen und gehen – so schnell, dass kaum noch jemand mitkommt. Vor allem nicht unser Planet, denn wie du sicher weißt, ist Fast Fashion ganz und gar nicht gut für die Umwelt. Ein Ansatz, unsere Kleiderschränke nachhaltiger zu machen, ist das Recycling von Mode. Lies hier, warum es gar nicht so einfach ist, Kleidung zu recyceln und was du selbst beitragen kannst.

 

Inhaltsverzeichnis

1. Warum Recycling in der Mode ein wichtiges Thema ist.
2. Wirklich nachhaltig? So funktioniert Recycling in der Mode.
3. Die Herausforderungen beim Recycling von Mode und mögliche Lösungen.
4. So kannst du deine Kleidung selbst recyceln.

 

Warum Recycling in der Mode ein wichtiges Thema ist.


Dass die Modeindustrie ein wahrer Klima-Killer ist, wissen inzwischen die meisten Menschen. Denn bis ein Kleidungsstück bei dir zuhause im Schrank hängt, durchläuft es viele Stationen, die oft negative Umweltauswirkungen haben. Baumwolle benötigt beispielsweise enorm viel Wasser und wird leider häufig unter sehr schlechten Bedingungen geerntet und verarbeitet. Dann kommen auch noch Pestizide und Insektizide hinzu, die den Böden schaden. Weiter geht es beim Behandeln des Kleidungsstückes mit giftigen Chemikalien und den Emissionen für den Transport.

>>> Lies hier mehr über Bio-Baumwolle.

Wie kann Recycling von Mode helfen, dieses Problem anzugehen? Wir recyceln in Deutschland viele Materialien wie Glas, Plastik und Papier. Zwar gibt es auch hier noch deutlich Luft nach oben, aber der Grundgedanke ist super: Warum sollten diese Dinge nur einmal genutzt und dann weggeworfen werden, wenn man sie genauso gut wiederverwenden kann? Das passiert etwa, indem Glasflaschen eingeschmolzen und zu neuen Behältern geformt werden. Warum also nicht auch in der Mode den Textilien durch Recycling ein neues Leben schenken? Theoretisch fallen dann nämliche viele der oben genannten Schritte weg, obwohl die Fasern natürlich neu aufbereitet werden müssen.

>>> Lerne hier, wie Polyester recycelt wird.

Du kannst beim Recycling von Mode auch selbst mithelfen, indem du alte Kleidung richtig entsorgst (wie erfährst du weiter unten) und Mode bei Marken kaufst, die mit recycelten Materialien arbeiten.

>>> Nachhaltige Männermode – auch aus recycelten Materialien – findest du in unserem Onlineshop.

 

Wirklich nachhaltig? So funktioniert Recycling in der Mode.

Durch Recycling von Kleidung sinkt also die negative Umweltauswirkung, weil der Stoff jetzt nicht mehr nur einmal benutzt wird, sondern mehrmals. Im Idealfall wird dadurch weniger produziert, weniger weggeworfen und der Planet geschont. Schauen wir uns mal an, wie das aussehen kann.

Wenn deine Kleidung endgültig wegmuss (Alternativen findest du weiter unten), kannst du sie zum Beispiel bei einer Altkleidersammlung abgeben oder sie zu einem Container bringen. Wirfst du deine Klamotten in den Restmüll, kommen sie laut dem Umweltbundesamt aufgrund des Verschmutzungsgrades und der minderen Qualität nicht mehr für eine stoffliche Verwertung infrage und werden stattdessen energetisch entsorgt. Die Kleidung aus der Altkleidersammlung, landet zum Teil bei Hilfsorganisationen, zum Teil bei Textilrecyclingunternehmen, die geeignete Teile zu speziellen Reißbetrieben schicken, wo sie zerfasert und zu neuem Garn gesponnen werden. Ein großer Teil der Sammelware kann jedoch nicht so aufwendig recycelt werden, sondern wird lediglich für unterschiedliche Anwendungen zurechtgeschnitten und verwertet.

Altkleider Container Mode.

Die Plattform „Utopia“ kritisiert diese Form von Recycling, denn durch Fast Fashion gibt es inzwischen so viele minderwertige Textilien, dass daraus lediglich noch Dämm-Material oder Putzlappen gemacht werden kann, wofür es bereits ein Überangebot gibt. Viele Kleidungsstücke können also gar nicht zu neuer Mode werden. So sind Textilien aus Mischfasern etwa schwierig zu recyceln. Auch können die recycelten Fasern nicht einfach unendlich wiederverwendet werden, sondern werden – aufgrund der schlechteren Qualität – häufig mit neuen Fasern gemischt. Momentan gibt es laut dem Naturschutzbund (NABU) leider noch keinen geschlossenen Kreislauf für Textilien.

„Recycling darf nicht unter dem Vorwand eingesetzt werden, es sei bedenkenlos, weiter massenhaft zu produzieren und damit Ressourcen zu verschwenden. Bisher werden Altkleider häufig zu weniger wertvollen Vlies-, Isolier- und Füllstoffen, etwa für die Autoindustrie, verarbeitet. Es findet somit ein Downcycling statt.“ – NABU

„Echtes“ Faser-zu-Faser-Recycling von Mode ist im Alltag also aufgrund der Kosten und des Aufwands noch selten. Zum Glück gibt es aber schon Marken, die mit recycelten Fasern arbeiten. Bei umweltbelastenden Materialien wie Baumwolle ist Recycling außerdem besonders spannend und vielversprechend.

>>> Hier erfährst du zum Beispiel mehr über recyceltes Polyester.

Die Herausforderungen beim Recycling von Mode und mögliche Lösungen.

Obwohl das Recycling von Mode vielversprechend klingt, gibt es viele Herausforderungen und Hürden, die es zu überwinden gilt. Eines der größten Probleme ist die Tatsache, dass viele Kleidungsstücke aus Mischfasern bestehen, die schwer oder gar nicht zu trennen sind. Bei der Verarbeitung von recycelten Materialien können solche Mischfasern zu Qualitätsproblemen führen und die Wiederverwendbarkeit einschränken.

Ein weiteres Problem ist die begrenzte Anzahl von Recyclinganlagen, die auf die Verarbeitung von Textilien spezialisiert sind. In vielen Ländern gibt es nur wenige solcher Anlagen, was dazu führen kann, dass große Mengen an gebrauchten Kleidungsstücken exportiert werden müssen. Dies führt zu zusätzlichen Transportemissionen und stellt ein weiteres Hindernis für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft dar.

Eine mögliche Lösung für diese Probleme ist die Förderung von Innovationen und Technologien, die es ermöglichen, Mischfasern effektiver zu trennen und recycelte Materialien von höherer Qualität herzustellen. Auch eine Erhöhung der Anzahl von Recyclinganlagen und die Schaffung von Anreizen für die Investition in solche Anlagen könnte dazu beitragen, den Markt für recycelte Textilien zu erweitern und die Nachfrage nach neuen Kleidungsstücken zu reduzieren.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher für die Bedeutung des Recycling von Mode und die korrekte Entsorgung von gebrauchten Kleidungsstücken. Eine umfassende Bildungskampagne kann dazu beitragen, das Bewusstsein für die Vorteile von recycelten Textilien zu schärfen und die Bereitschaft der Menschen zu erhöhen, gebrauchte Kleidungsstücke zu recyceln oder zu spenden.

Letztendlich ist das Recycling von Mode ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Indem wir gebrauchte Kleidungsstücke recyceln und wiederverwenden, können wir den Verbrauch von Ressourcen reduzieren und gleichzeitig die Umweltbelastung der Modeindustrie verringern. Aber um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir uns bewusst sein, dass das Recycling von Mode nur ein Teil einer breiteren Bewegung für nachhaltigen Konsum und Produktion ist.

 

So kannst du deine Kleidung selbst recyceln.

Zeit, dich selbst an die Nase zu fassen, denn wir Deutsche kaufen im Schnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr. Eindeutig mehr, als wir wirklich brauchen. Deshalb wollen wir dir nun ein paar Ideen mitgeben, wie du selbst durch Recycling oder auch Upcycling mehr aus deinem Klamotten-Berg machen kannst un deine eigene recycelte Kleidung selber machen kannst:

Schenke deiner Kleidung ein neues Leben in einem anderen Schrank.
Vielleicht hast du „Toy Story“ gesehen und erinnerst dich, wie die Spielsachen bei ihrem ersten Besitzer Andy kaum noch genutzt wurden und er sie schließlich verschenkte. Das kleine Mädchen fand die Kiste voller gebrauchter Spielsachen super und Woody, Buzz und Co. bekamen wieder einen Sinn. Der Gedanke ist hier
der gleiche: Was du vielleicht nicht mehr magst oder brauchst, kann für jemand anderen ein echter Glückstreffer sein.

Kleidung Flohmarkt.

Nutze Plattformen wie Ebay und Vinted, verkaufe auf Flohmärkten oder tausche Kleider mit deinen Freunden. Auch viele Hilfsorganisationen sind glücklich über Kleiderspenden. Das ist kein „klassisches“ Recycling, sondern fast noch besser, denn die Kleidung kann einfach direkt – und ohne chemische Aufbereitung – wiederverwendet werden.



Finde einen neuen Zweck für alte und kaputte Textilien.

Wenn du aus einem alten T-Shirt einen Putzlappen machst, bekommt es so noch einmal einen Sinn, bevor es endgültig gehen muss. Aus Mode kannst du so einiges machen. Wenn du kreativ bist, versuche es mal mit sogenanntem „Upcycling“ – mit DIY-Tutorials kannst du die Stoffe zu ganz neuen Kreationen vernähen oder deinem Hund ein Spielzeug knoten. Aber auch zum Haare trocknen oder Spiegel polieren können die wirklich alten Fetzen noch herhalten. So musst du dafür nicht wieder etwas Neues kaufen – und genau das ist ja der Sinn beim Recycling.



Und für die Zukunft: Kaufe Mode aus recycelten Materialien.

Nachhaltige Mode ist mehr als nur das Vermeiden von Emissionen. Setze auf Marken, die echte Werte verfolgen und Mode verkaufen, die du lange und gerne trägst. Von zeitlosen und hochwertigen Teilen wirst du viel länger etwas haben und vermeidest außerdem, dir ständig neue Basics aus der Fast Fashion kaufen zu müssen. Also: Lieber einmal clever investieren, als jährlich neue Wergwerf-Klamotten shoppen.

Aber wo gibt es Marken, die nachhaltig sind und recycelte Materialien nutzen? Hier bei uns. In unserem Onlineshop findest du ausschließliche faire und vegane Mode und viele Marken nutzen auch recycelte Materialien. Schau mal rein:

>>> Zum Onlineshop.

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Über die Autorin
Tabatha Kempf

Tabatha Kempf ist kreative Allrounderin und schreibt für green.in.pieces immer wieder spannende Artikel rund um Mode und Nachhaltigkeit. Neben dem Texten arbeitet sie auch konzeptionell im Marketing, denn sie hat von Social Media bis SEO schon alles gemacht. Neben ihrer Liebe zu guten Büchern ist sie gerne auf Reisen oder unterwegs mit ihrem Hund "Nacho".